Der Historiker

Interessiert hatte es mich schon, zumal ich ja darüber meine Magisterarbeit geschrieben habe. Ich hatte zu dem Thema schon eine Affinität; nur zu dem, was man machen wollte, das habe ich erstmal gar nicht nachvollziehen können. Warum wollte man ausgerechnet jetzt etwas wieder aufbauen, was seine Zeit gehabt hatte, aber vergangen ist; ein Verlust, für den es auch historische Gründe und Ereignisse gab.

Der Stadtbaumeister

Es war für mich völlig klar, dass es in erster Linie eigentlich nur um die Fassade geht, wenn Sie so ein Ensemble schaffen. Ob dahinter die Häuser grün, blau oder violett sind, ob das Maisonette-Wohnungen oder Hohlräume sind, das interessiert zunächst einmal die Stadtgesellschaft nicht. Stattdessen geht es erst einmal darum, einen Raum zu schaffen, einen Platz-Raum zu schaffen, einen Straßenraum zu schaffen – und der besteht aus Fassaden.

Der Organisator

Ich habe das gesamte Networking gemacht, mich um die Politiker gekümmert, habe die Leute direkt angesprochen, wenn schlechte Laune war oder wenn wieder Unheil drohte am Horizont. Ich habe auch vermittelt zwischen dem Gestaltungsbeirat, der Politik und der Öffentlichkeit, habe in den Ausschüssen vorgetragen, habe erklärt, was wir machen, warum wir es so machen, warum wir es nicht anders machen und so weiter.

Der Politiker

Es war wichtig für uns, die Politik, dass wir das alles nicht allein und, wenn man so will, am grünen Tisch entscheiden würden; es war deshalb wichtig, einen Expertenkreis hinzuzunehmen, der die Dinge abwägt, der neben den technischen Realisierbarkeiten die Frage der Erscheinungsform mit in den Blick nimmt und damit die Fachwelt soweit einbezieht, dass am Ende eine qualitätsvolle Realisierung entstehen würde.

Die Tagebücher von Dr. W. D. W.

Die Hefte bis 1969 sind ausschließlich den Romanentwürfen vorbehalten, die persönlichen Beobachtungen und Bemerkungen sind hier Material für Figurenbeschreibungen und aufwändig durchkomponierte Erzählstrukturen. Aus diesen Heften entstanden die editierten und maschinengetippte Fassungen, die zum Teil wieder mit handschriftlichen Korrekturen versehen worden sind.

Jörg Simon im Gespräch

Jörg Simon, geboren 1960 in Offenbach, Lehre und Tätigkeit als Verwaltungsangestellter, von 1983-91 Studium der Visuellen Kommunikation an der HfG Offenbach, lebt heute als freischaffender Künstler in Frankfurt. Seine Filme sind sehr kurz und gehen bisweilen in der bunten Welt des Experimentellen Films unter. Sie tragen Titel wie ECHOS und AUTO. Der eine oder andere mag schon mal einen Film von Jörg Simon gesehen haben, allerdings sicher nicht im HR oder auf Kanal 4. Jörg Simons Zeichnungen, Bildcollagen, Fotoserien oder Filme entstehen im Mikrokosmos der alltäglichen Phänomene, die hier in nur scheinbar beliebiger Weise zusammengefügt werden.

Im Gespräch mit Ré Soupault

Im Oktober 1995 hatte ich die Gelegenheit, Ré Soupault in ihrem Apartment in Paris zu befragen. In dem mehrstündigen Gespräch, das ich aufzeichnen durfte und das wohl in diesem Umfang und Offenheit als einmalig gelten darf, sprach sie ausführlich über ihre Zeit am Bauhaus, das Leben mit Viking Eggeling und Hans Richter, ihre Kunst.