Das perzeptive Prinzip

Mit der multimedialen Arbeit »DomRömer – Der gebaute Diskurs« (Arbeitstitel) wollen wir am Beispiel der Neuen Frankfurter Altstadt als einem der spannendsten architektonischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse der jüngeren Stadtgeschichte die Wechselwirkung zwischen Einzelbiografien und Räumen städtischer Identität erkunden.

Ein vielstimmiger Chor

Kurzfilm, 30 Min.
4K, Kamera, Ton: Stefan Freund
Konzept, Gesprächsführung, Montage: Thomas Mank
Frankfurt 2023

Der Historiker

Interessiert hatte es mich schon, zumal ich ja darüber meine Magisterarbeit geschrieben habe. Ich hatte zu dem Thema schon eine Affinität; nur zu dem, was man machen wollte, das habe ich erstmal gar nicht nachvollziehen können. Warum wollte man ausgerechnet jetzt etwas wieder aufbauen, was seine Zeit gehabt hatte, aber vergangen ist; ein Verlust, für den es auch historische Gründe und Ereignisse gab.

Der Stadtbaumeister

Es war für mich völlig klar, dass es in erster Linie eigentlich nur um die Fassade geht, wenn Sie so ein Ensemble schaffen. Ob dahinter die Häuser grün, blau oder violett sind, ob das Maisonette-Wohnungen oder Hohlräume sind, das interessiert zunächst einmal die Stadtgesellschaft nicht. Stattdessen geht es erst einmal darum, einen Raum zu schaffen, einen Platz-Raum zu schaffen, einen Straßenraum zu schaffen – und der besteht aus Fassaden.

Der Organisator

Ich habe das gesamte Networking gemacht, mich um die Politiker gekümmert, habe die Leute direkt angesprochen, wenn schlechte Laune war oder wenn wieder Unheil drohte am Horizont. Ich habe auch vermittelt zwischen dem Gestaltungsbeirat, der Politik und der Öffentlichkeit, habe in den Ausschüssen vorgetragen, habe erklärt, was wir machen, warum wir es so machen, warum wir es nicht anders machen und so weiter.

Der Politiker

Es war wichtig für uns, die Politik, dass wir das alles nicht allein und, wenn man so will, am grünen Tisch entscheiden würden; es war deshalb wichtig, einen Expertenkreis hinzuzunehmen, der die Dinge abwägt, der neben den technischen Realisierbarkeiten die Frage der Erscheinungsform mit in den Blick nimmt und damit die Fachwelt soweit einbezieht, dass am Ende eine qualitätsvolle Realisierung entstehen würde.

Blick vom Satellit auf die Erde

Henning Burk (*30. September 1945 in Braunau am Inn) ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor zu kulturellen und zeitgeschichtlichen Themen. Seit 1975 lebt und arbeitet er in Frankfurt am Main. Von 1989 bis 2010 war Burk „Fester Freier“ Mitarbeiter beim Hessischen Rundfunk, für den er auch zahlreiche Beiträge für die Magazinsendungen wie ttt, Hauptsache Kultur, horizonte (hr) und kulturzeit (3sat) machte.
Für seinen Filmessay zu Walter Benjamins „Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ im Auftrag des HR und des NDR anlässlich der 100. Geburtstag Benjamins 1992 übernahm ich die Regieassistenz. Es war meine erste größere Zusammenarbeit nach meinem Diplom 1991.

HOCHHAUS 1986/2022

Ausgangspunkt der Arbeit ist die Idee, die Struktur des Bildes über den gleichzeitig mitbelichteten Lichtton auch hörbar zu machen, Klang und bewegtes Bild mittels fotografischer Prozesse zu erzeugen, aber ohne Filmkamera.

Die dramaturgische Struktur hierzu ergaben sich aus den Foto-Bildern, gleichmäßig als 5er-Serie aufgenommen aus unterschiedlichen Perspektiven, die sich aus verschiedenen Entfernungen zum fotografierten Objekt ergaben, bearbeitet und erweitert mit einer Kopiertechnik, die ich mir seit meinem 16. Lebensjahr kontinuierlich mit zahlreichen Fotografien und Materialcollagen angeeignet hatte. Diese Collage aus Bewegtbildern bzw. die Erfahrung und Erkenntnis, die ich für mich daraus ableiten konnte, wurde zum Grundstein für meine gestalterischen Auffassungen.

Menschen in der Weißen Stadt

Als Künstler interessieren wir uns mit dem Projekt »Menschen in der Weißen Stadt« für das Netzwerk des Zusammenlebens. Wir visualisieren geografische, architektonische und virtuelle Alltagssituationen als filmische und fotografische Einzelporträts von Bewohner:innen eines Viertels und fügen sie zu einer Collage sich wechselseitig durchdringender Sphären.

Die Tagebücher von Dr. W. D. W.

Die Hefte bis 1969 sind ausschließlich den Romanentwürfen vorbehalten, die persönlichen Beobachtungen und Bemerkungen sind hier Material für Figurenbeschreibungen und aufwändig durchkomponierte Erzählstrukturen. Aus diesen Heften entstanden die editierten und maschinengetippte Fassungen, die zum Teil wieder mit handschriftlichen Korrekturen versehen worden sind.

Im Arbeitszimmer

„Er ist der eigentliche innere Gesprächspartner meiner geistigen Welt, auch wenn die Ansichten über diese in Einzelheiten divergieren“

W.-D. W. , aus: Außer mir. S. 109

Der folgende Text ist eine der Kurzerzählungen, verfasst auf der Grundlage der Arbeitshefte von W.-D. W. aus dem Jahr 1970.

London 2017 / 01-11

Seit meinem 17. Lebensjahr fotografiere und bearbeite ich fotografische Materialien, analog mit zunächst einer Minolta XG-1 meines Vaters, der mir dann eine Minolta XG-9 schenkte. Die wurde mein „drittes Auge“, bis heute. Die London-Serie hier ist der mir liebsten aus den letzten Jahren, entstanden im Januar 2017.

Der Indexgenerator

Der Index setzt sich aus fünf unterschiedlichen Containern zusammen. Jeder dieser Container enthält eine Sammlung von Begriffen, die einerseits das jeweilige Material spezifizieren, andererseits auf Gemeinsamkeiten verweisen. Anhand dieser Gemeinsamkeiten erfolgt eine Zufallsauswahl mit Variationen, die sich aus dem jeweiligen Containerinhalt ermitteln. Jede Container-Kombination beginnt mit einer Positionsbezeichnung und endet zur Identifizierung mit einer einzigartigen Kennzeichnung.

Eine Kathedrale der Vereinbarungen

Das NormenWerk repräsentiert unterschiedliche Interessen als Konsens im Sinne einer „allgemeine(n) Zustimmung, die durch das Fehlen aufrechterhaltenen Widerspruches gegen wesentliche Inhalte seitens irgendeines wichtigen Anteils der betroffenen Interessen und durch ein Verfahren gekennzeichnet ist, das versucht die Gesichtspunkte aller betroffenen Parteien zu berücksichtigen und alle Gegenargumente auszuräumen.“ (DIN EN 45020 Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten)

Vom Ordnen der Dinge

Video
25 Minuten, Farbe
Kamera: Peter Dörfler
Ton: Frank Bunbenzer
Konzept, Interview, Regie & Schnitt: Thomas Mank
Berlin 2007

Über Signalstörung

Als Collage und Essayfilm ist SIGNALSTÖRUNG der Versuch, in Farbe, Form, Text und Musik eines außergewöhnlichen Menschen zu porträtieren, der sich vor dem Hintergrund einer tödlichen Erkrankung mit Erinnerung, dem Sterben und der Sexualität beschäftigt.

Jörg Simon im Gespräch

Jörg Simon, geboren 1960 in Offenbach, Lehre und Tätigkeit als Verwaltungsangestellter, von 1983-91 Studium der Visuellen Kommunikation an der HfG Offenbach, lebt heute als freischaffender Künstler in Frankfurt. Seine Filme sind sehr kurz und gehen bisweilen in der bunten Welt des Experimentellen Films unter. Sie tragen Titel wie ECHOS und AUTO. Der eine oder andere mag schon mal einen Film von Jörg Simon gesehen haben, allerdings sicher nicht im HR oder auf Kanal 4. Jörg Simons Zeichnungen, Bildcollagen, Fotoserien oder Filme entstehen im Mikrokosmos der alltäglichen Phänomene, die hier in nur scheinbar beliebiger Weise zusammengefügt werden.

Signalstörung – Filmbuch

Als ich im September 1995 den ersten Entwurf, zunächst noch unter dem Arbeitstitel Haus 68 oder Turbo-Tod niederschrieb, geschah dies unter dem Eindruck der ersten ambulanten Behandlung meines besten Freundes in der AIDS-Station der Frankfurter Uniklinik, genannt Haus 68, wie sie in Folge einer akuten CMV-Infektion nötig geworden war.

Dieser Text wurde 1996 als bestes Drehbuch mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Der Film selbst erhielt 1998 den Hessischen Filmpreis für die beste Regie.

Externsteine

Filmcollage, 6.45 Minuten
s/w, 35mm Kleinbild, N-8 Filmschleifen, Copyprint, 16mm positiv, synthetischer Lichtton
sechs handgefertigte Abzüge (Frankfurt 1991)

Im Gespräch mit Ré Soupault

Im Oktober 1995 hatte ich die Gelegenheit, Ré Soupault in ihrem Apartment in Paris zu befragen. In dem mehrstündigen Gespräch, das ich aufzeichnen durfte und das wohl in diesem Umfang und Offenheit als einmalig gelten darf, sprach sie ausführlich über ihre Zeit am Bauhaus, das Leben mit Viking Eggeling und Hans Richter, ihre Kunst.

FELDER 9.6

Filmcollage, 10,6Min
s/w, 35mm Kleinbild, N-8 Filmschleifen, Copyprint, 16mm positiv, synthetischer Lichtton
sechs handgefertigte Abzüge
Frankfurt 1986
digitale Nachbearbeitung Berlin 2007

Werner Graeff und der Absolute Film

Wir schaffen das Gesamtkunstwerk. Die Zusammenarbeit von Architektur und Plastik und Malerei (gemeinsam) mit Industrie und Technik, Leben. Darum geben wir den Individualismus auf.